Driving Change - Der Diversity Podcast

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Der Diversity, Equity & Inclusion Podcast von BeyondGenderAgenda

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DRIVING CHANGE

Der Diversity Podcast von BeyondGenderAgenda

Gemeinsam mit ihren Gäst: innen setzt CEO und Gründerin Victoria Wagner die Themen Diversity, Equity und Inclusion (DE&I) auf die Agenda der deutschen Wirtschaft. DE&I bezogene Fragen und aktuelle Ereignisse werden erörtert und aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Durch das Teilen persönlicher Erfahrungen und konkreter Lösungsansätze wird ein Beitrag zu einer diverseren und inklusiveren Wirtschaft geleistet.

Gemeinsam mit ihren Gäst: 07.04.2022 EPISODE MIT TESSA GANSERER – BUNDESTAGSABGEORDNETE UND QUEERPOLITIKERIN

Tessa: Mir haben persönlich Role Models in meiner Kindheit, in meiner Jugend jahrzehntelang gefehlt. Und zwar nicht nur im realen Leben, sondern auch in der Fiktion, um mich selbst zu erkennen, um zu sehen, ich bin nicht alleine und es ist okay so zu sein und man kann dazu stehen und es ist lebbar und zwar in allen Bereichen.

Vicky: Hallo und herzlich Willkommen zu Driving Change, dem Diversity Podcast. Ich bin Vicky Wagner, Gründerin und CEO von BeyondGenderAgenda und spreche mit meinen Gäst:innen darüber, was wir gemeinsam tun können, um die Themen Diversität, Chancengerechtigkeit und Inklusion auf die Agenda der deutschen Wirtschaft zu setzen. Meine heutige Gästin ist Tessa. Sie ist Politikerin der Grünen und seit kurzem auch Mitglied des Deutschen Bundestags. Dort ist sie Mitglied im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz. Schön, dass du da bist, liebe Tessa, herzlich willkommen!

Tessa: Hallo schön hier zu sein. Danke für die Einladung.

Vicky: Ich freue mich sehr, dass du dir die Zeit genommen hast und würde natürlich gerne von dir selber in eigenen Worten mal hören: Wer bist du? Was machst du? Du bist seit 1998 in der Politik und seit kurzem eben Mitglied des Deutschen Bundestags. Wie kam es denn dazu?

Tessa: 1998 war für mich die politische Lage in Deutschland ähnlich wie letztes Jahr. Ich kannte als damals 21-jährige im Prinzip nur 16 Jahre Helmut Kohls Regierung und für mich war einfach die Zeit reif für einen ökologischen und gesellschaftlichen Aufbruch in der Bundesrepublik. Und ich wollte alles für mich Mögliche tun, um meinen Beitrag zu leisten, damit dieser Aufbruch, dieser politische Aufbruch auch gelingt. Deswegen bin ich damals Mitglied bei den Grünen geworden und ich habe mich im Bundestagswahlkampf letztes Jahr sehr oft an 1998 erinnert, weil es auch jetzt einfach nach 16 Jahren Stillstand in der unionsgeführten Bundesregierung Zeit für einen sozialen, ökologischen und gesellschaftlichen Aufbruch in der Bundesrepublik war.

Vicky: Ja, spannend. Und noch mal herzlichen Glückwunsch auch zu deiner Wahl. Das ist ja ein toller Erfolg. Ich habe dich ja eben schon mal grob vorgestellt, aber was sind deine Fokus-, deine Schwerpunktthemen? Was interessiert dich besonders? Wo muss deiner Meinung nach der Schwerpunkt des Aufbruchs liegen?

Tessa: Also ich habe den Dreiklang schon genannt und da möchte ich keine Wertung vornehmen. Wir müssen in diesen drei großen Politikbereichen einfach die Herausforderungen annehmen. Wir müssen unsere Aufgaben erledigen, um die natürlichen Lebensgrundlagen zu erhalten, auch den Klimaschutz entsprechend auch mit konkretem politischem Handeln umsetzen. Wir brauchen aber auch einen sozialen Aufbruch für mehr soziale Gerechtigkeit im Land. Und als dritten Punkt ist es einfach an der Zeit, dass die Politik, die im Prinzip die gelebten sozialen gesellschaftlichen Realitäten in diesem Land anerkennt und sich entsprechend für mehr gesellschaftlichen Zusammenhalt stark macht, aber auch für die Rechte von bisher marginalisierten Minderheiten entschlossen eintritt.

Vicky: Ja, das ist ein ganz wichtiges Thema. Darauf kommen wir auch gleich zu sprechen. Vorher würde ich aber gern noch von dir deinen persönlichen Eindruck hören. Wie waren denn so die ersten Wochen im Deutschen Bundestag? Was hat sich denn für dich gefühlsmäßig verändert, jetzt von der Landesebene auf die Bundesebene zu kommen?

Tessa: Also die ersten Wochen, die waren sehr ereignisreich. Wir haben am Sonntag das tolle Wahlergebnis gefeiert. Montagmorgen stand das Telefon nicht mehr still. Ich habe einen Telefoninterview nach dem anderen geben müssen. Gleichzeitig den Koffer packen, weil wir am Montagabend schon die ersten Fraktionstermine hatten. Es ging dann die Woche weiter. Fernsehinterviews, Anfragen von den Medien, Fraktionstermine. Gleichzeitig musste ich dann in den Oktoberwochen mein Büro im bayerischen Landtag auflösen und abwickeln und im Deutschen Bundestag das Büro aufbauen und durfte dann, das waren sehr spannende Zeiten, dann auch die Koalitionsverhandlungen mit begleiten. Zwar nicht direkt als Mitglied in Verhandlungsteams, aber so in zweiter Reihe. Und es war einfach wunderschön dann Ende Oktober die erste konstituierende Sitzung, dann auch wirklich offiziell Mitglied des Deutschen Bundestages zu sein und dann wenige Wochen später unseren Bundeskanzler wählen zu dürfen. Und eben auch noch vor Weihnachten die neue Bundesregierung dann bei der Vereidigung mitzubegleiten.

Vicky: Klingt aufregend und spannend und es ging also schon so richtig dynamisch los. Ja, also das fühlt sich für mich beim Zuhören schon nach Aufbruch an, finde ich toll. Und du hast es eben selber erwähnt: Es geht ja auch darum, Chancengerechtigkeit für marginalisierte Gruppen zu erreichen. Und jetzt ist es nun ein Podcast. Man hört nur deine angenehme Stimme. Ich kann dich tatsächlich im Moment auch sehen. Ich sehe eine sehr attraktive Frau vor mir. Das war ja nicht schon immer so…

Tessa: Doch, eigentlich schon!

Vicky: Ok, das war schon immer so …

Tessa: Ich war so gesehen schon immer der Mensch, der ich bin. Ich bin so geboren, ich habe mir das nicht ausgesucht. Ich habe keinen Zaubertrank getrunken. Man konnte es einfach nur lange Zeit mir nicht ansehen, dass ich die Frau bin, die ich jetzt seit drei Jahren jeden Tag in der Öffentlichkeit stehe.

Vicky: Und es gibt auch kein Interview, in dem du nicht darauf angesprochen wirst, dass du eben die erste Abgeordnete bist, die sich während einer aktiven Amtszeit als Trans geoutet hat. Wie war das für dich und wie ist dein politisches Umfeld damit umgegangen? Ich meine, du kommst aus Bayern, die würde ich jetzt eher als etwas konservativ, die Politik dort wahrnimmt. Aber vielleicht habe ich einen ganz falschen Eindruck. Wie war das für dich persönlich?

Tessa: Ja, das ist das Schicksal, unter dem die bayerische Gesellschaft die Menschen in Bayern seit Jahrzehnten zu leiden haben, dass die jahrzehntelange CSU Regierung in Bayern leider Gottes ein total verzerrtes Bild der bayerischen Gesellschaft nach außen abbildet. Ich erlebe die bayerische Gesellschaft nicht weniger tolerant als andere Teile der Republik. Ob das Metropolen wie Berlin, Hamburg oder Frankfurt sind oder ob das andere ländliche Räume sind. Ich glaube, das sind die Menschen in Deutschland im Schnitt alle gleich. Den Großteil der Gesellschaft erlebe ich als sehr offen und tolerant. Und ja, gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit ist leider Gottes trauriger Bestandteil unserer Gesellschaft. Das ist traurige Realität. Die gibt es aber auch überall. Nur dass die bayerische CSU Regierung bisher Minderheiten überhaupt nicht im Fokus hat, dass sie jahrzehntelang sogar offene Stimmung gegen queere Menschen, gegen Homosexuelle gemacht haben und in den letzten Jahren ihre politische Haltung so war nach dem Motto einer gelebten Scheintoleranz „Wir haben ja nichts gegen queere Menschen, gegen Schwule, Lesben und Transpersonen. Aber bei uns in Bayern gibt es so was nicht.“

Vicky: Was ja per se schon lächerlich ist.

Tessa: Bayern unterm Regenbogen ist wesentlich bunter als das Papier, auf dem Markus Söder und Hubert Aiwanger ihren Koalitionsvertrag unterzeichnet haben.

Vicky: Sehr schönes Bild. Vielen Dank dafür. Das ist nämlich nur wahrscheinlich nur blau weiß. Ja, was muss ich denn ändern, Tessa, damit wir offener mit Menschen, die besonders sind, die wir bisher noch nicht so erlebt haben in der Öffentlichkeit, umgehen, als Gesellschaft und auch in der Politik? Was muss sich tun, deiner Meinung nach?

Tessa: Also es sind zwei große Herausforderungen. Einmal die politischen und dann die gesellschaftspolitischen. Im politischen Bereich ist diese neue Ampel Regierung angetreten ist, dass wir endlich im Parlament für die Rechte marginalisierten Gruppen von Minderheiten starkmachen, damit diese Menschen ihre Rechte, ihre Grundrechte und Menschenrechte nicht mehr wie in den letzten Jahrzehnten in mühsamen Prozessen bis hinauf zum Bundesverfassungsgericht einklagen müssen. Das ist ein echter Aufbruch im politischen Bereich. Es müssen die rechtlichen Benachteiligungen endlich alle abgeschafft werden. Wir können aber in der Politik im Deutschen Bundestag gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, Vorurteile, Diskriminierung nicht per Gesetz aus der Welt schaffen. Die Politik muss hier Haltung zeigen, muss deutlich Position beziehen, muss für eine offene Gesellschaft werben und muss natürlich die Rahmenbedingungen bereitstellen und schaffen, um diesen gesellschaftlichen Diskurs voranzutreiben. Zum Beispiel Demokratiefördergesetz, Finanzmittel und finanzielle und personelle Ressourcen müssen gesichert sein, damit diese gesellschaftliche Akzeptanz und Aufklärungsarbeit geleistet werden kann. Weil es kann nicht die Aufgabe von diskriminierten Gruppen sein, sich ständig dagegen wehren zu müssen, sondern da müssen wir als gesamte Gesellschaft an uns selber, an unserem alltäglichen Handeln, aber an unseren gesellschaftlichen Einstellungen arbeiten. Und hier müssen eigentlich alle gesellschaftlichen relevanten Gruppen deutlich Position gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit beziehen.

Vicky: Dem möchte ich zu 100% zustimmen, denke aber auch, dass wir, um diese gesellschaftlichen Perspektivwechsel auch vorzunehmen, um einfach diese Offenheit doch tiefer zu verankern, wir Vorbilder brauchen Vorreiterin und Vorreiter und ich denke, das bist du. Das ist auch eine Nyke Slawik. Ich glaube, es tut den Wählerinnen und Wählern auch gut zu sehen, dass es Vorbilder gibt und auch zu sehen, wie offen man mit diesen Themen umgeht und wie offen man damit auch umgeht, das zur Normalität zu machen. Wie siehst du das? Siehst du dich selber als Vorreiterin und denkst du, dass Vorbilder hier wichtig sind?

Tessa: Also ich kann nur für mich sprechen. Mir haben persönlich Role Models in meiner Kindheit, in meiner Jugend jahrzehntelang gefehlt. Und zwar nicht nur im realen Leben, sondern auch in der Fiktion, um mich selbst zu erkennen, um zu sehen, ich bin nicht alleine und es ist okay so zu sein und man kann dazu stehen und es ist lebbar und zwar in allen Bereichen. Also hier bräuchte es eigentlich dringend entsprechende Sichtbarkeit in der Fiktion, in Film und Fernsehen, Kinderbücher etc. auch in Unterrichtsmaterialien, aber natürlich auch Personen des realen Lebens, die für diese Sichtbarkeit zeugen, weil es einfach wahnsinnig wichtig ist, marginalisierte Gruppen zu empowern. Also wir sehen aus Diskriminierungsstudien, dass jede zweite queere Person PI mal Daumen, je nach Studie und Studienlage, aber, dass sehr viele queere Menschen heute noch massive Diskriminierung erleben. Und das zieht sich wie ein roter Faden durch alle Alterskohorten und durch alle Lebensbereiche. Und wir wissen aber, dass nur ein Bruchteil dieser teilweise auch strafrechtlich relevanten Diskriminierungen zur Anzeige gebracht werden. Dass sehr viele Betroffene aus Angst vor weiterer Diskriminierung sich keine Unterstützung und Hilfe holen. Diese dauerhafte Diskriminierung macht Menschen krank. Und deswegen müssen wir Menschen auch ermutigen und empowern, dass sie zu sich stehen können und dass sie eben auch wissen, dass der Rechtsstaat auf ihrer Seite steht, dass sie sich eben auch gegen Diskriminierung zu Wehr setzen können. Und da müssen wir Menschen unterstützen und da sind Vorbilder, Role Models natürlich wahnsinnig wichtig dabei.

Vicky: So ist es. Und deshalb sind wir dir ganz dankbar, dass du als Vorbild auch in der Politik deine Sichtbarkeit tatsächlich auch nutzt. Und ich denke, dass das auch in der Wirtschaft notwendig ist. Denn auch wenn wir uns da in den Führungsetagen umsehen, ja, sind zumindest nicht offensichtliche Vorbilder da. Das muss sich dringend ändern. Und du hast mal gesagt, dass der Begriff Transsexualität nicht optimal, nicht passend ist. Du hast ihn kritisiert. Müssen wir dann nicht auch in der Sprache ansetzen? Braucht es nicht da auch einen sensibleren Umgang, um die Stigmatisierung anzugehen und aufzubrechen? Oder wie siehst du das?

Tessa: Also Sprache ist schon immer etwas sehr Lebendiges gewesen. Sprache hat immer gesellschaftliche Entwicklungen abgebildet, meistens heute dann erst zeitversetzt. Die süddeutschen Dialekte haben sich entwickelt und gefärbt unter jahrhundertelanger römischer Militärherrschaft. Dementsprechend unterscheiden sich süddeutsche Dialekte von den Norddeutschen. Wir hatten im letzten und vorletzten Jahrhundert sehr, sehr viele französische Begriffe im deutschen Sprachgebrauch, auch unter der ganz gemeinen Bevölkerung, weil es Mode war, weil man sich als großbürgerlich geben wollte und weltoffen, wenn man französische Begriffe verwendet hat. Die finden heute in der Umgangssprache überhaupt nicht mehr statt. Und das Thema geschlechtliche Vielfalt wurde jahrhundertelang in unserer Gesellschaft tabuisiert. Transgeschlechtliche, non-binäre Personen wurden stigmatisiert und deswegen fehlt uns das, glaube ich, auch in der Sprache. Manchmal fehlt uns teilweise buchstäblich die Sprache, um dies auch deutlich und gut verständlich machen zu können. Aber Sprache ist natürlich auch ein wunderbares Mittel, um Verständnis zu erzeugen. Und deswegen ist Sprache so wahnsinnig wichtig. Und deswegen müssen wir uns auch einmal Gedanken machen. Was sind denn die besten Begrifflichkeiten, um dieses Verständnis und diese Offenheit und Toleranz zu entwickeln und zu befördern? Und Transsexualität ist eine Begrifflichkeit, die aus der Psychologie stammt und die in den 60er Jahren in der Psychologie geprägt wurde und eingeführt. Und damit einhergehend gab es zwar zur damaligen Zeit endlich auch auf Seiten der Wissenschaft Unterstützung und Anerkennung für Transpersonen aber zu einen sehr, sehr hohen Preis. Damit einher ging eine enorme Psychopathologiesierung, weil nämlich die Psychologie definiert hat: Wer ist trans genug, um als Transpersonen Anerkennung zu bekommen? Und das aber unter dem Preis, dass er als psychisch gestört galt. Und Leute, die diese Definition nicht erfüllt haben, die sind dann in den Bereich der Perversion abgeschoben worden und haben noch mehr gesellschaftliche Stigmatisierung erleben und erleiden müssen. Und deswegen betrachte ich diesen Begriff der Psychologie so dermaßen problematisch und möchte den für mich auch nicht anwenden. Trans zu sein ist eine Eigenschaft. Transgeschlechtlich zu sein ist eine von vielen Eigenschaften, aber ich definiere mich nicht allein aufgrund meiner Eigenschaften und ich möchte auf diese Eigenschaft auch nicht reduziert werden. Ich bin eine Frau.

Vicky: Ja, das sieht man, das hört man und das fühlst du. Und das strahlst du auch aus. Für uns ist es natürlich als vielleicht Nichtbetroffene etwas schwierig, welche Worte wir nutzen sollen. Und ich sehe das wie du, Sprache muss sich entwickeln, Sprache muss Teilhabe ermöglichen, Sprache muss offen sein. Und ich hoffe, dass wir da gemeinsam gute Wege finden, eine angemessene teilhabende durch Sprache zu entwickeln mit der Zeit. Und du setzt dich für die queere Community eine, betreibst auch Queer-Politik. Und was muss passieren? Oder was möchtest du auch dazu beitragen, dass die queere Community mehr Sichtbarkeit bekommt? Was ist so der Plan? Was sind so die wichtigen Schritte?

Tessa: Also wir haben im Koalitionsvertrag der Ampelkoalition uns wirklich vorgenommen, sämtliche rechtlichen Benachteiligungen abzuschaffen. Da ist zum einen das Nennen das Blutspendeverbot für Männer, die Sex mit Männern haben und für Transpersonen. Da ist dann eben auch das Abstammungsrecht zurecht anzupassen, das Familienrecht, um gleichgeschlechtliche Paare gleichzustellen und die Diskriminierung von lesbischen Müttern, Co-Müttern zu beenden. Es ist schon erwähnt, dass entwürdigende Transsexuellengesetz sich endlich durch ein Selbstbestimmungssgsetz ersetzt werden muss. Wir haben aber noch viele andere Bereiche und wir müssen diese gesellschaftliche Akzeptanzarbeit befördern. Deswegen brauchen wir auch einen Aktionsplan für Akzeptanz und Vielfalt. Also das sind sehr, sehr viele Baustellen, die wir uns als Koalition vorgenommen haben, wo wir mir von mir echt auch das Herz aufging, als ich das erste Mal den fertig ausverhandelten Koalitionsvertrag lesen durfte. Den ganzen Gesellschaftsbereich der Frauenrechte haben wir ja noch gar nicht angeschnitten. Die Abschaffung des Paragrafen 219 a, in den ganzen Gesellschaftsbereiche. Bei jedem Satz dachte ich mir endlich, endlich passiert etwas. Ja, und von dem her sind es so viele Baustellen. Wir haben in meiner Fraktion bei den Grünen auch eine ganze Reihe von Queer-Politikerinnen: unsere grüne Familienministerin Anne Spiegel, der Parlamentarische Staatssekretär Sven Lehmann, um die Regierungsmitglieder zu nennen, werden diese Themen vorantreiben. Und in unserer Fraktion sind neben mir bereits schon genannt eine Kollegin Nyke Skawik, aber auch Ulle Schauws und noch einige andere, die in ihrem politischen Schwerpunktfeldern diese queerpolitischen Themen vorantreiben werden. Das werde ich nicht alles alleine machen. Es gehen wir als Team in der Fraktion und als Ampelregierung gemeinsam an, um das alles in den nächsten Jahren umzusetzen.

Vicky: Ja, das hört sich nach Aufbruch an, so haben wir angefangen, diesen Podcast, so möchte ich ihn beenden. Ich bin energetisiert, möchte ich mal so sagen. Ich habe mich schon sehr gefreut zu sehen, dass wir endlich einen diversen Bundestag haben. Es war, der diverseste Bundestag aller Zeiten, aber ich glaube, da geht noch mehr. Aber es war schon da ein deutlicher Aufbruch zu spüren. Das Gespräch mit dir hat mir sehr viel Spaß gemacht. Ich durfte sehr viel lernen. Vielen Dank dafür. Es ist wichtig, dass wir alle immer lernen und eben vor allen Dingen auch von marginalisierten Gruppen lernen, damit wir unseren Horizont eröffnen und die Perspektive erweitern. Ich danke dir dafür sehr herzlich und dass du heute meine Gästin warst, liebe Tessa!

Tessa: Ich danke, dass ich da sein durfte und vielen Dank fürs Zuhören.

Vicky: Sehr, sehr gerne. Ich hoffe, euch hat diese Folge von Driving Change, dem Diversity Podcast gefallen. Neue Folgen gibt es immer donnerstags und damit ihr keine Folge verpasst, abonniert uns gerne auf allen gängigen Podcast Plattform und folgt uns auf LinkedIn, Instagram und Twitter. Falls ihr Ideen habt, welche Gäst:innen ich einmal in unserem Podcast einladen soll, macht doch gerne einen Vorschlag. Ich freue mich darauf und immer über euer Feedback. Bis zum nächsten Mal, eure Vicky.

Über diesen Podcast

"Driving Change" ist der Diversity-Podcast von BeyondGenderAgenda, dem bedeutendsten Netzwerk für DE&I in der deutschen Wirtschaft.
Im Mittelpunkt steht die Frage, wie Diversität unser Leben, die Wirtschaft und unsere Zukunft beeinflusst. Welche Rolle spielen dabei Chancengerechtigkeit und Inklusion und welche aktuellen Ereignisse verändern unsere Welt.
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